In Narvik angekommen dachten wir erst, es gibt hier nicht viel zu sehen aber rings herum ist es doch sehr schön.
Die Stadt am Meer besteht hauptsächlich aus Gleisen, regem Bahnbetrieb und riesigen Häfen in denen das in Kiruna (Schweden) abgebaute Eisenerz auf riesige Schiffe verladen wird. Auch hat man in der Nähe der Häfen, immer den Geruch von Eisen in der Nase.
Am Wasserkraftwerk oberhalb von Narvik hat man eine tolle Aussicht auf alles und bekommt zwei mal täglich noch eine Demonstration der Wasserkraft, wo mit 44 bar das Wasser über eine Düse 75 m hoch in denn Himmel schießt. Die Kinder stellen sich in den eiskalten Regen, was angesichts der sommerlichen Temperaturen gut ankommt.
Auf der Ofotbahn von Narvik nach Kiruna, auf der hauptsächlich Eisenerz transportiert wird, kann man mit einem Personenzug die spektakuläre Strecke durch 50 Tunnels und Lawinenverbauungen bis Riksgränsen (Schweden) erleben. Der Zug bewältigt dabei auf 42 km einen Höhenunterschied von knapp 500 m. Die Erz-Züge sind beeindruckend mit bis zu 68 Wagen mit jeweils 100 Tonnen Erz, gezogen von den stärksten E-Loks der Welt. Die Bremsleistung eines vollen Zugs bis Narvik, reicht mit 3500 Kwh aus, um einen leeren Zug wieder hochzuschicken.
In Riksgränsen haben wir die Zeit bis zur Rückfahrt für die Besteigung des Riksgränsfjället (909m) genutzt.
Dann ging es wieder zurück nach Narvik.
Auch der Campingplatz in Narvik hat eine schöne Aussicht, wo wir eine Nacht zum „Säubern“ waren und dank des Backofens in der Küche konnten wir uns endlich mal eine Tiefkühlpizza (ist mit 8€ ein Schnäppchen hier) gönnen.
Die Wanderung auf den Tredjetoppen (der 1272m hohe Hausberg von Narvik) ist eine schöne Tour natürlich wieder mit super Aussicht :-) und sogar wilde Rentiere haben wir am Gipfel gesehen.
Auch der etwas südlich gelegene Skjomenfjord ist sehr schön und erinnert ein wenig ans Allgäu, lockt mit tollen Plätzen zum Angeln und Übernachten.
Traumhaft schöne Mehrseillängen klettern kann man hier natürlich auch.
Im Norden von Narvik liegt im Rombaksbotnfjord noch das Schiffwarck der Georg Thiele einem Zerstörer aus dem zweiten Weltkrieg. Auf der Wanderung dahin wurden wir von den Mücken quasi angegriffen – die müssen noch von damals sein.
Nach einigen kleineren Klettergebieten am Meer ging es hoch auf das Haugfjellet, wo wir unterhalb der Staumauer wieder einmal ein nettes Plätzchen, direkt an einem Bach mit klarem, eiskaltem Wasser hatten. Nur die Hitze und die Mücken machten uns zeitweise echt zu schaffen. Aber für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Klettern und Wandern im Haugfjellet war einfach super Gletschergranit, Seen und Wasserfälle was will man mehr.
Vom Haugfjället ging es dann weiter über Riksgränsen zum Abisko Nationalpark.